Gestern hatten wir unseren Gottesdienst wie in den letzten Jahren auch zum Thema: 27. Januar – Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Im Konfirmandenunterricht wurde dieser Gottesdienst besprochen.
3 Konfirmandinnen und 1 Konfirmand haben gestern Texte vorgelesen.
Es waren 39 Personen anwesend, davon 12 Konfirmandinnen und Konfirmanden.
In der Predigt über einen Bibeltext aus der Apostelgeschichte 10,21-35 habe ich die Auseinandersetzung um die Schmähplastik an der Stadtkirche aufgenommen und die Anwesenden um ihre Meinung gebeten.
Das Ergebnis war: 37 Rückmeldungen liegen vor. Davon 1 Enthaltung, 22 Stimmen für „Dranlassen“ und 14 Stimmen für „Weg damit“.
In der Predigt war ich bis zum Zeitpunkt der Befragung darauf eingegangen, dass Humor Gemeinschaft gestaltet, während Schmähung Gemeinschaft zerstört.
Es liegt nun ein deutliches Votum vor.
Wie das zu bewerten ist, vermag ich nicht einzuschätzen.
Es gab einen Gesprächsnachgang mit unserem komplett anwesenden Kirchenvorstand.
Da ich in der Predigt gesagt habe, dass ich das Ergebnis der Befragung nach Wittenberg mitteilen werde, habe ich das auch getan.
Eine persönliche Anmerkung: Auch nach dem Lesen einer Presseinformation der Stadtkirchengemeinde Wittenberg vom 18.1.2020 (im Internet zu finden, genauso wie Bilder der Schmähplastik und der Gedenkplatte) bleibt die Erkenntnis: Schmähung zerstört Gemeinschaft.
Gott sei es gedankt, geht Gott anders mit uns um! Petrus hatte das bereits vor 2000 Jahren erkannt: „Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott keine Unterschiede macht! Er liebt alle Menschen, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören, wenn sie ihn nur ernst nehmen und tun, was vor ihm recht ist.“ (Apg 10,35)
Pastor Jörg Natho
(P.S. Der Verfasser war während seiner Vikariatszeit von 1994-1996 ein halbes Jahr im Predigerseminar in Wittenberg.)
